Schweiz 1982 – 32 Minuten – Farbe
Filmbeginn 12 h, 12.45 h, 13.30 h, 14.15 h, 15 h, 15.45 h, 16.30 h, 17.15 h
"In aller Heimlichkeit war Zürich im Juli 1981 der Ort der Neugeburt eines weltberühmten Popstars: Debbie Harry (37) – bis vor kurzem die Sängerin und mit ihrer blonden Mähne auch das Markenzeichen der New-Wave-Gruppe «Blondie» – hielt sich einen Monat lang in Zürich auf, genauer gesagt in Atelier von HR Giger in Seebach, und bastelte an ihrer neuen Karriere. Während die «Blondie» Fans in aller Welt und die Fachleute des Pop-Business rätselten, ob und wie die Sängerin ihre Solokarriere startet. Die 36jährige Amerikanerin und Pin-Up-Idol der amerikanischen Popgruppe «Blondie» lernte HR Giger anlässlich der Oscar-Verleihung kennen, wo er für die Ausstattung des Horrorfilms «Alien» mit dem Goldmännchen geehrt wurde. Später willigte Giger ein, für Debbies neustes Plattenalbum die Hülle zu kreieren und dazu auch einen 4-minütigen TV-Werbefilme zu gestalten, um die Schallplatte zu lancieren. Die Verwirklichung dieses Projektes in HR Gigers Atelierhaus in Oerlikon hat Fredi Murer mit der Kamera festgehalten. Mit trockenem Humor umreisst er das Entstehen seines Opus «A New Face of Debbie Harry». Murer sagt: «Ich habe wie zur Steinzeit im Alleingang gefilmt, die Kamera in der Hand, das Tonband umgehängt, ohne Drehbuch, ohne Gesuch beim Bund und auch ohne Regie und ohne grossen Ambitionen – nur die Augen eines Voyeurs.» Entstanden ist ein halbstündiger Dokumentarfilm, der in humorvoller Art HR Gigers makabre Arbeit am Werbefilm für und mit Debbie Harry vorführt. Murer zeigt etwa, wie der amerikanische Gast das Aussteigen aus einer aufklappbaren ägyptischen Mumienverschalung probt, währenddem ein Techniker Nebel nach den Anweisungen des hinter einer Maske à la Frankenstein verborgenen «Priesters» HR Giger aus einem Schlauch entweichen lässt. Angehängt an Fredi Murers Opus ist Gigers fertiger Werbefilm ein (natürlich) schauerliches und ausserdem erotisch unterkühltes, rockiges Kleinkunstwerk. Die Sängerin Debbie Harry und das Monster «Alien» – unter HR Gigers Händen und Vorstellungskraft gewinnt eine magisch-unheimliche, beängstigende und doch auch herrlich faszinierende Form." (Hans-Peter Häberli)