Alexander Gutke

 
 
 

7. Juli – 25. August 2013

Im Zentrum von Alexander Gutkes Einzelausstellung stehen zwei Arbeiten: Zum einen eine neue Version von Folded into One (2012) im Oberlichtsaal, zum anderen die neu entstandene Arbeit Soundtrack (2013) im Seitenlichtsaal. Folded into One (2013) besteht aus hunderten von gefalteten Kartonboxen mit den Massen 30x30x30 cm, die mit einem Sternenhimmel bedruckt wurden. Der Weltraum als Inbegriff von Raum ist hier zum Bild geworden, welches wiederum Raum begrenzt. Dieses Spiel wird wiederum verknüpft mit einer Paradoxie der drucktechnischen Abbildung: Als Druckerzeugnis bildet das Abbild quasi die Antithese zum Original, indem sämtliche Materie im Weltall – die leuchtenden Sterne – durch das Weglassen von Materie (der Druckfarbe) abgebildet wird, während umgekehrt der Eindruck von Leere im Weltall durch maximalen Farbauftrag entsteht.
Soundtrack bespielt die beiden Seitenlichtsäle: Es handelt sich um eine 6-Kanal-Audioarbeit, die synchron zu einem 16mm-Film spielt. Der im Raum mit den Lautsprechern stehende Filmprojektor wirft sein Bild durch ein Fenster auf eine Wand im Raum nebenan; Soundtrack bespielt die beiden Seitenlichtsäle: Es handelt sich um eine 6-Kanal-Audioarbeit, die synchron zu einem 16mm-Film spielt. Der im Raum mit den Lautsprechern stehende Filmprojektor wirft sein Bild durch ein Fenster auf eine Wand im Raum nebenan; derselbe Projektor ist dort aus verschiedenen Perspektiven als Film zu sehen, der Projektor projiziert sich also selbst. Aus den Lautsprechern erklingen für das Vorführgerät typische Klick-, Roll- und Schabgeräusche; sie wurden zu einer minimalistisch-abstrakten Symphonie verdichtet und verweisen als Akzentuierung eigentlicher Störgeräusche auf die Eigenwertigkeit des verwendenten Repräsentationsmechanismus.
Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Medien und Modi der Abbildung ist eine wiederkehrende Konstante in Alexander Gutkes Werk. Seine Ausstellung bildet eine Art universale, dreidimensionale Semiotik, in der das Verhältnis zwischen Projiziertem und Projektion, respektive die Rolle, die dabei der Projektor als zwischengeschaltetes Medium – im buchstäblichen wie übertragenen Sinne – spielt, immer wieder neu verhandelt wird.

Oliver Kielmayer