Rashid Johnson
Three Rooms
14. Dezember 2014 – 25. Januar 2015
Das Werk von Rashid Johnson (*1977, lebt und arbeitet in New York) bedient sich einer Vielzahl von Referenzen aus der afroamerikanischen Kultur. Dies hat sich über die Jahre hinweg zu einer Art Ikonografie weiter entwickelt, in welcher diverse Motive in immer wieder anderen Konstellationen auftauchen: Shea-Butter, afrikanische Tierfelle, sowie Ikonen aus den Bereichen Literatur und Musik.
Die Farbe Schwarz spielt in Johnsons Arbeiten bis heute eine zentrale Rolle; diesem Umstand entsprechend wird der Oberlichtsaal der Kunsthalle zum ersten Mal in seiner Geschichte überhaupt schwarz ausgestrichen und beherbergt neben Wandarbeiten, die ihrerseits von dieser Farbe dominiert werden, eine neue, eigens für die Ausstellung in der Kunsthalle entstandene Installation.
Der geradezu selbstgenügsam in sich selbst ruhende Oberlichtsaal wird von einer Zusammenstellung von Arbeiten in den Seitenlichtsälen konterkariert, die den Betrachter sehr viel direkter – und auch bunter – zu einem Einstieg animieren. Wenngleich nach wie vor viele Referenzen in Johnsons Werk aus der afroamerikanischen Kulturgeschichte stammen, so haben sie sich über die Jahre hinweg immer stärker von ihrem ursprünglichen Inhalt emanzipiert – ohne ihn freilich ganz aufzugeben, geschweige denn zu negieren – und sind autonomer geworden. Mehr und mehr sind sie zu einem Universum verschmolzen, das dem Betrachter manchmal sehr direkte Einstiegsmöglichkeiten offeriert, um sich dann wieder plötzlich unnahbar, geheimnisvoll und souverän zu präsentieren.
Oliver Kielmayer