Practising Darkness

Was bedeutet es, in einer siedlungskolonialen Gegenwart zu sehen und gesehen zu werden, die ihre Gewalt unter dem visuellen Regime von Bildern der Grausamkeit choreographiert? Wie baut Lyrik einen Ort der Verneinung auf und entwirft spektrale Topographien in der Sprache? Was macht eine Ethik der Abwesenheit aus, in der wir gezwungen sind, die Trümmer der Sprache zu bewohnen? Könnten wir uns der Welt der Toten zuwenden, um gegenästhetische Gesten zu entwickeln, die sich weigern, für unsere Unterdrücker lesbar zu sein?

Der Vortrag von Shivangi Mariam Raj reflektiert diese Fragen, indem er Ansätze aus Architektur, Literatur, Fotografie, Übersetzung und politischer Geografie zusammenführt. Er lenkt unseren Blick auf die Ungewissheit der Dunkelheit und untersucht, wie das Licht seine imperialistische Kontrolle ausübt, indem es alles, was es berührt, definiert, klassifiziert, reinigt und zivilisiert. Der Vortrag bewegt sich zwischen einem Raum der Finsternis und einem Raum der Ellipse, der die Stille in eine alternative Zeitlichkeit – in „Flea Time“ – verwandelt.

Shivangi Mariam Raj ist eine in Indien geborene Autorin und Kulturschaffende. Als unabhängige Forscherin interessiert sie sich für visuelle Kulturen imperialistischer und kolonialer Gewalt in Süd- und Westasien, für Sprache als Ort der Kasten-Apartheid in Indien und für spektrale Zeitlichkeiten als Formen des Widerstands in Kaschmir. Sie nutzt Essays, Gedichte und Reportagen, um die individuelle Erinnerung mit einer breiteren Untersuchung der Politik des öffentlichen Erinnerns zu verknüpfen. 2024-25 ist sie Editorial Fellow für das Logic(s) Magazine am INCITE Center der Columbia University und erhielt 2024 das Forschungsstipendium der Graham Foundation für ihr Projekt „Shadow Thresholds: Architektur der Ruine in Indien”. Ihre Arbeit bei The Funambulist konzentriert sich auf die Politik von Raum und Körpern.

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Es ist die letzte Woche, um Valentina Triet's Ausstellung Of manners, of trips zu sehen. Am Tag des Vortrags von Shivangi Mariam Raj wird die Ausstellung von 12 bis 16 Uhr geöffnet sein.
Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.